Farne sind dekorativ. Da die meisten Farne giftig sind, sollten bei Pflanzung und Pflege bestimmte Vorsichtsmaßnahmen gelten.
Farne sind im Garten oder als Blattschmuckpflanze im Haus begehrt. Man findet sie in allen Erdteilen in unterschiedlichsten Größen und Ausprägungen. Während Farne in mitteleuropäischen Gärten in Schattenbeeten 1 bis 2 Meter groß werden, können Farne in subtropischen Regionen imposante Ausmaße annehmen. Farne gelten zudem als die ältesten, noch vorkommenden Gewächse, da sie bereits vor Millionen von Jahren existent waren. Einschlüsse in Bernstein und Versteinerungen beweisen ihre lange Geschichte auf unserem Planeten. Viele Gartenliebhaber sind überrascht, wenn sie erfahren, dass es sich bei den meisten Farnarten um giftige Farne handelt. Da es im Garten so manche Giftpflanze gibt, ist die Toxizität von Pflanzen nichts Außergewöhnliches. Mit Vorsichtsmaßnahmen, die vor allem für Tierbesitzer gelten, ist es möglich, giftige Farne im Garten zu kultivieren.
Giftige Farne – was man beachten sollte
Die meisten Farnarten werden als schwach-giftige Farne klassifiziert. Die Toxizität der giftigen Farne ist relativ und reicht von sehr leichten Giftkonzentrationen bis hin zu hoher Gefährlichkeit für Mensch und Tier. Es ist daher wichtig, die Gefahr, die von giftigen Farnen ausgeht zu kennen und Vorsichtsmaßnahmen im Garten zu treffen. Wer so vorgeht, kann Farne bedenkenlos im Garten kultivieren und sich an dem prächtigen Blattwerk und dem üppigen Wuchs erfreuen. Grundsätzlich sollten vor allem Tierbesitzer darauf achten, dass Farne nicht von ihren Tieren gefressen werden. Katzen, Hunde, Kleintiere wie Hasen oder Meerschweinchen oder auch Pferde können nach dem Verzehr von giftigen Farnen erkranken und im schlimmsten Fall verenden. Bei Kleinkindern ist ebenfalls Vorsicht geboten, da auch sie beim Konsum der giftigen Pflanzen umfangreiche und lebensbedrohende Krankheitssymptome zeigen.
Fressen Tiere die giftigen Farne, können sich unterschiedliche Vergiftungserscheinungen einstellen. Diese reichen von Erbrechen oder Durchfall bis hin zu motorischen Störungen und Atemproblemen. Auch für Menschen und besonders für Kinder und Jugendliche mit geringem Körpergewicht kommt es zu ähnlichen Symptomen, wenn sie giftige Farne zu sich nehmen. Nicht nur das Essen der ganzen Pflanze kann für Mensch und Tier gefährlich sein. Bereits das Einatmen der Sporen von giftigen Farnen, die sich an der Unterseite der Blätter befinden, ist risikoreich. Aus diesem Grund sollten Eltern und Tierbesitzer zu jeder Zeit darauf achten, dass giftige Farne in Gartenteilen kultiviert werden, die für Kinder und Tiere unzugänglich sind. Eine Hecke oder ein Zaun können nützlich sein, um die Gefahren im Garten zu reduzieren.
Giftige Farne sind nicht nur im Garten gefährlich. Auch in der Wohnung gelten Farne als wunderschöne Blattschmuckpflanzen, die gern auf Fensterbänke gestellt werden. Für vorwitzige Wohnungskatzen stellen die giftigen Farne dann eine besondere Gefahr dar. Sind die Katzen ausschließlich im Haus, suchen sie unbemerkt eine Möglichkeit, Pflanzen zu fressen. Sie nagen an Schnittblumen und machen in ruhigen Momenten auch vor den Zimmerpflanzen nicht Halt. Knabbert die Katze am offenstehenden, giftigen Farn, kann sie sich schnell vergiften. Die Symptome sind identisch mit denen im Freiland. Durchfall und Erbrechen zählen genauso zu den Erkennungszeichen wie eine allgemeine Lethargie sowie erweiterte Pupillen. Erkennen Tierbesitzer diese Symptome bei ihren Tieren, sollten sie unbedingt die Giftnotrufzentrale kontaktieren, die Informationen zu Gegenmitteln bereithält.
Giftige Farne – der Adlerfarn ist beeindruckend und gefährlich
Einer der bekanntesten und gleichzeitig giftigsten Farne ist weltweit verbreitet und findet sich vor allem in Wäldern, Mooren und Lichtungen. Es handelt sich um den Adlerfarn, der bis zu 2 Meter hochwachsen kann. Er kann aufgrund seiner zweifach gefiederten Blattgliederung und seiner derben Blätter einfach erkannt werden. Außerdem sind die Blattränder bei diesem giftigen Farn meist eingerollt. Vor allem auf Lichtungen und unter Laubbäumen wirkt der Adlerfarn majestätisch und versprüht den Charme längst vergangenen Erdzeitepochen. Dass giftige Farne, wie der Adlerfarn, Millionen von Jahren die Wälder und Moore der Erde bevölkern konnten, ist beeindruckend. Sein Rhizom kann viele Jahrhunderte in der Erde aktiv bleiben, was seine Widerstandskraft erklärt. Ein weiterer Grund für die Beständigkeit dieser giftigen Farngattung liegt in seiner umfassenden Toxizität.
Beim Adlerfarn gilt nämlich die gesamte Pflanze als giftig. Vor allem in jungen Blättern der gifthaltigen Farnart findet man das Enzym Thiaminase sowie Blausäureglycoside und Pteridin. Die Giftstoffe reichern sich fortlaufend in der Pflanze an und werden auch durch die Trocknung der Blätter nicht abgebaut. Das Enzym Thiaminase zerstört nach der Aufnahme das für alle Organismen wichtige Vitamin B1, das insbesondere für die Funktion des Nervensystems essenziell ist. Die Symptome einer Vergiftung können daher auch an zentralnervösen Störungen im Bewegungsablauf festgemacht werden. Rinder und Kühe verenden bereits, nachdem sie 500 g der giftigen Farnart gefressen haben. Da sie nach dem Verzehr der Blätter des Adlerfarns unter blutigem Durchfall und blutigem Harn leiden, bezeichnet man die Vergiftungserscheinungen auch als Stallrot.
Für Menschen besitzt der Adlerfarn neben Durchfall und Erbrechen ein weiteres Gefahrenpotenzial. Es können bereits durch die Sporen, aber vor allem durch die giftigen Blätter, unbemerkte Vergiftungen entstehen, durch die sich in der Folge Tumore ausbilden. Trotz dieser Risiken kann der Adlerfarn, der seinen Namen seinem Blattwerk verdankt, die an Adlerkrallen erinnern, mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen sehr gut kultiviert werden. Die beste Pflanzzeit für diese Art von giftigen Farnen ist das Frühjahr. Adlerfarn etabliert sich in der Folge schnell und kann schwächere Pflanzen durch sein ausuferndes Rhizom verdrängen. Zusammenfassend gilt beim Adlerfarn: Gartenliebhaber sollten generell dafür Sorge tragen, dass Kinder und Tiere zu keiner Zeit ungeschützt mit dem giftigen Farn in Berührung kommen. Wer diese Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann den Adlerfarn ruhigen Gewissens im Garten pflanzen.
Giftige Farne – warum beim echten Wurmfarn Vorsicht geboten ist
Die meisten Menschen und Gartenliebhaber würden den echten Wurmfarn kaum von anderen Farnarten differenzieren. Der echte Wurmfarn, der ebenfalls zu den giftigen Farnen gehört, wird auch Gemeiner Wurmfarn oder Männerfarn genannt und ist am Aufbau des Blattwerks zu unterscheiden. Man erkennt den echten Wurmfarn vor allem an den grob-gegliederten, dunkleren Wedeln. Die Wurzeln des Wurmfarnes wurden früher zur Behandlung von Tieren bei Wurmbefall und für Wurmkuren eingesetzt, wodurch sich der Name des giftigen Farns ableitet. Nachdem Nebenwirkungen wie Leberschäden, Sehstörungen, Übelkeit und Durchfall, die sogar zum Tode führten, vermehrt auftraten, setzt man diesen giftigen Farn nicht mehr für medizinische Verfahren ein.
Beim echten Wurmfarn ist ebenfalls die gesamte Pflanze giftig. Bereits eine kleine Menge von nur 25 g reicht aus, um ein Schaf zu töten. Wie die meisten anderen Farne fasziniert auch diese giftige Farnart durch ihre bis zu 120 Zentimeter großen, dunkelgrünen Wedel. Während sie in der Natur vor allem in Wäldern, auf Steinmauern oder in Gebüschen vorkommet, kann sie im Garten als winterhartes und wintergrünes Gewächs gepflanzt werden. Ein Standort mit wenig Sonne und ein aufgelockerter und nährstoffreicher, leicht saurer Boden sind wichtig, um den Wurmfarn anzusiedeln. Auch beim Wurmfarn ist die beste Pflanzzeit das Frühjahr. Um die Säure des Substrats zu erhöhen, kann vor der Pflanzung etwas Kompost eingearbeitet werden.
Zusammengefasst gehören Farne zu den ältesten und faszinierendsten Gewächsen. Sie bevölkern die Erde bereits seit vielen Millionen von Jahren und können auf allen Erdteilen gefunden werden. Die meisten Farne sind für Mensch und Tier giftig. Das bedeutet, dass Gartenbesitzer die giftigen Farne zu denen vor allem der Wurmfarn und der Adlerfarn zählen, mit Bedacht im Garten pflanzen sollten. Die Pflanzen sollten zu jeder Zeit für Mensch und Tier unzugänglich sein. Beim Pflanzen und Pflegen sollten zudem Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Dann können auch giftige Farne jeden Garten sicher veredeln.